Mit dem Einzug von Gesichtsseren auf dem Kosmetikmarkt haben sich die Verbraucher in zwei Lager geteilt. Einige sind der Meinung, dass ein Serum für die Hautpflege besser sei, da es effektiver wirke. Andere glauben, dass man ohne Serum gut auskommen könne, aber ohne Gesichtscreme – auf keinen Fall. Und der Kauf beider Produkte sei ohnehin nur Geldverschwendung. Ist das wirklich so? Wer hat recht? Im Grunde genommen haben beide Seiten recht. Wobei die Gegenüberstellung dieser beiden Kosmetikprodukte nicht ganz angemessen ist, da sie unterschiedliche Funktionen erfüllen.
In diesem Artikel schauen wir uns an, wodurch sich ein Serum von einer Creme unterscheidet und welches Ergebnis man bei der Anwendung des jeweiligen Produkts erwarten kann.

Rido/Shutterstock.com
Was sind Creme und Serum?
Eine Creme ist ein Produkt, dessen Hauptaufgabe der Schutz vor Umwelteinflüssen wie Frost, trockenen oder kalten Winden und anderen Faktoren ist. Sie fungiert als eine Art „Kleidung“ für unsere Haut. Neben der Schutzfunktion spendet eine Creme hervorragend Feuchtigkeit, macht die Haut weich, verhindert den schnellen Feuchtigkeitsverlust, stärkt die epidermale Barriere, pflegt und regeneriert die Haut, mattiert und dient als ideale Basis für dekorative Kosmetik. Somit wirkt die Creme umfassend auf oberflächlicher Ebene, verhindert Dehydration und schützt den Hydrolipidmantel.
Bei der Auswahl einer Creme sollte man sich immer am Hauttyp orientieren, da die Textur, Dichte und der Anteil der Ölphase stark variieren. Eine Formel, die für trockene Haut hervorragend geeignet ist, kann fettige Haut beschweren und sogar die Poren verstopfen.
Ein Serum hingegen zeichnet sich durch eine hohe Konzentration aktiver Wirkstoffe und eine spezielle Textur aus, die es den nützlichen Substanzen ermöglicht, in tiefere Hautschichten einzudringen. Dank dieser intensiven Zusammensetzung kann es mehrere spezifische Pflegeaufgaben gleichzeitig lösen. Regelmäßige Anwendung eines Serums trägt zur intensiven Hydratation der Haut bei, verengt die Poren und reduziert Unreinheiten. Es hilft, Pigmentflecken aufzuhellen, beruhigt die Haut und verleiht ihr einen gesunden Hautton sowie ein natürliches Strahlen. Darüber hinaus stärkt das Serum die Gefäßwände und hilft, Couperose zu reduzieren, glättet die Hautstruktur und unterstützt die Konturenstraffung, wodurch die Haut glatter, elastischer und frischer wirkt.
Ein Serum sollte man nicht wie eine Creme nach Hauttyp auswählen, sondern nach den Bedürfnissen der Haut – je nach Hautzustand, Alter und bestehenden Problemen. Mit der Anwendung eines Serums kann man bereits im Alter von 20–30 Jahren beginnen.
Worin unterscheiden sie sich?
Seren werden in der Regel als intensiver Pflegeschritt nach der Reinigung angewendet, da sie eine hohe Konzentration an Wirkstoffen enthalten, die spezifische Probleme wie Anti-Aging, Lifting-Effekt oder Regeneration lösen. Sie haben eine flüssige, cremige, gelartige oder ölige Konsistenz und werden nach der Reinigung und Tonisierung auf die Problemzonen aufgetragen. Cremes hingegen, insbesondere Tages- und Nachtcremes, sollen die Haut tagsüber oder nachts schützen und mit Feuchtigkeit versorgen. Sie haben eine dichtere Textur und werden im letzten Pflegeschritt aufgetragen, nachdem das Serum vollständig eingezogen ist. Bei der Kombination beider Produkte fixiert die Creme die Wirkung des Serums und hilft, die aktiven Inhaltsstoffe zu bewahren, wodurch die Gesamtwirkung der Pflege erhöht wird.
Besonderheiten der Anwendung
Es ist wichtig, zu verstehen, dass die Creme ein grundlegender Bestandteil der täglichen Pflege ist und unabhängig vom Hauttyp oder den Bedürfnissen der Haut täglich verwendet werden sollte, da ihre Hauptfunktion der Schutz vor äußeren Einflüssen ist, denen die Haut täglich ausgesetzt ist. Sie hilft, Feuchtigkeit zu bewahren und das natürliche Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Wichtig ist, die passende Creme zu wählen, denn eine ungeeignete Creme kann nicht nur wirkungslos sein, sondern sogar schaden.
Es gibt Tages- und Nachtcremes: Tagescremes schützen die Haut vor äußeren Einflüssen, bewahren Feuchtigkeit und enthalten häufig SPF, während Nachtcremes nährender sind und auf die Regeneration der Haut während des Schlafs abzielen.
Das Serum hingegen soll gezielt zur Korrektur bestimmter Hautprobleme verwendet werden – sei es mangelnde Feuchtigkeit, ein fahler Teint, Pigmentflecken, Entzündungen oder erste Anzeichen der Hautalterung. Dank der hohen Konzentration aktiver Wirkstoffe wirkt ein Serum gezielt und deutlich intensiver als eine Creme.
In der Regel wird ein Serum kurweise angewendet, um ein sichtbares Ergebnis zu erzielen. In einigen Fällen, beispielsweise bei chronischer Trockenheit oder zur Erhaltung des Effekts, kann es jedoch auch dauerhaft verwendet werden.
Ist die Haut jung und ohne ausgeprägte Probleme, kann eine Basispflege mit Creme ausreichen. Mit zunehmendem Alter oder bei konkreten Veränderungen wie fahlem Teint, Pigmentierungen oder Elastizitätsverlust reicht eine reine Schutzfunktion jedoch nicht aus. In diesem Fall sollte man ein Serum kurweise in die Pflege integrieren. Auf eine Creme allerdings kann man keinesfalls verzichten, denn ohne sie verliert die Haut schneller Feuchtigkeit und wird anfälliger für äußere Einflüsse.
Wie kombiniert man Creme und Serum richtig?

insta_photos/Shutterstock.com
Erst Serum oder Creme? Die richtige Reihenfolge in der Hautpflege
Für maximale Wirkung ist es wichtig, die richtige Reihenfolge einzuhalten. Zuerst wird die Haut gereinigt, danach ein Toner zur Wiederherstellung des pH-Werts verwendet. Anschließend werden einige Tropfen Serum auf die Haut aufgetragen und sanft mit den Fingerspitzen verteilt. Sobald das Serum vollständig eingezogen ist (meist nach 2–3 Minuten), folgt die Creme, die ebenfalls sanft verteilt wird, bis sie einzieht.
Wenn die Produkte falsch angewendet werden, beispielsweise die Creme vor dem Serum aufgetragen wird, können die aktiven Inhaltsstoffe nicht tief genug in die Haut eindringen und die Wirkung bleibt minimal.
Fazit
Creme und Serum sind keine konkurrierenden, sondern sich ergänzende Produkte, die jeweils eine wichtige Rolle in der Hautpflege spielen. Die Kombination beider Produkte liefert das sichtbarste und nachhaltigste Ergebnis. Das Serum wirkt in der Tiefe, aktiviert die Haut von innen, während die Creme die Wirkung fixiert und die Haut von außen schützt. Daher ist die Frage „Serum oder Creme?“ nicht zielführend, da diese Produkte unterschiedliche Funktionen und Anwendungsweisen haben. Bei richtiger Kombination und Anwendung entfalten beide Produkte ihr volles Potenzial und sorgen für eine gesunde, gepflegte und strahlende Haut.


