Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers, dessen Gesundheit mit bloßem Auge sichtbar ist. Deshalb ist es so wichtig, sie in jedem Alter zu pflegen.
Der wichtigste Schritt in der Hautpflege ist das Verständnis ihrer Bedürfnisse und Besonderheiten. Um Ihre Haut besser zu verstehen, sollten Sie zunächst Ihren Hauttyp bestimmen.

Welche Hauttypen gibt es?
Gemäß der gängigen Klassifikation gibt es insgesamt fünf Hauttypen: trockene Haut, normale Haut, Mischhaut, empfindliche Haut und fettige Haut. Worin unterscheiden sie sich?
Entscheidend ist ein Merkmal, nämlich die Aktivität der Talgdrüsen. Abhängig von der Menge des von ihnen produzierten Talgs wird die Haut einem bestimmten Typ zugeordnet.
Es sei darauf hingewiesen, dass diese Substanz eine wichtige Rolle bei den Prozessen spielt, die in der Haut und auf ihrer Oberfläche ablaufen, da sie die Schutzschicht der Epidermis bildet, Teil des Hydrolipidfilms ist, Austrocknung verhindert, vor Umwelteinflüssen schützt und sogar vor Anzeichen vorzeitiger Hautalterung, die sich bei Austrocknung der Epidermis verschlimmern können.
Natürlich kann die Aktivität der Talgdrüsen je nach Jahreszeit sowie äußeren und inneren Faktoren leicht variieren, und die Haut kann temporär etwas trockener oder fettiger werden. Der Hauttyp bleibt jedoch ein Leben lang unverändert, da er genetisch festgelegt ist.
Fettige und problematische Haut

Dieser Hauttyp zeichnet sich durch einen öligen Glanz, erweiterte Poren, Mitesser und eine Neigung zu Entzündungen (Akne) aus. Ursache ist eine übermäßige Talgproduktion, die zu verstopften Poren führt.
Es gibt jedoch auch angenehme Eigenschaften: Fettige Haut bewahrt länger ihre Elastizität und Jugendlichkeit, sie ist dicker und weniger anfällig für Austrocknung, da sie mehr natürliche Feuchtigkeit enthält.
Im Normalzustand benötigt fettige Haut keine nährenden Inhaltsstoffe, leichte Texturen sind hier besser geeignet.
Die Reinigung ist der wichtigste Pflegeschritt für diesen Hauttyp. Zum Waschen eignen sich tiefenreinigende Gele und Schäume, die häufig Salicylsäure enthalten. Diese hilft, Bakterien und verstopfte Poren zu bekämpfen. Nehmen Sie sich für die Reinigung ausreichend Zeit: Einfach Schaum auftragen und abwaschen ist nicht korrekt – jede Zone sollte mit kreisenden Bewegungen gründlich bearbeitet werden.
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Make-up-Entfernung gelten. Normale Reinigungsprodukte können gewöhnliche Verschmutzungen (Staub, Schweiß) entfernen, bewältigen Make-up jedoch nicht vollständig. Dies führt zu verstopften Poren und Entzündungen. Verwenden Sie zur Make-up-Entfernung fettlösliche Produkte: Mizellenwasser, Reinigungsöle oder -balsame, zweiphasige Reinigungs-Lotionen. Wichtig: Ein Make-up-Entferner ersetzt nicht die anschließende Reinigung mit Gel oder Schaum.
Nach der Reinigung das Gesicht mit einem Wattepad und einem peelenden oder antibakteriellen Toner oder einer Lotion abwischen. Solche Produkte enthalten oft Alkohol, was jedoch nicht gefürchtet oder vermieden werden muss: Die austrocknende Wirkung von Alkohol und Säuren wird durch ein feuchtigkeitsspendendes Produkt ausgeglichen.
Fettige Haut braucht ebenso viel Feuchtigkeit wie jeder andere Hauttyp. Unser Körper ist so konstruiert, dass er Mangelerscheinungen selbst auszugleichen versucht. Wenn fettiger Haut Feuchtigkeit fehlt, steigert der Körper die Talgproduktion – ein natürlicher Bestandteil unseres schützenden Hydrolipidfilms. Das Ergebnis: verstärkter Glanz und verstopfte Poren.
Zur Befeuchtung eignen sich leichte Texturen: Gele, Creme-Gele, Fluide. Reichhaltige Cremes sind ungeeignet, da sie das Risiko verstopfter Poren erhöhen. Achten Sie auf die Kennzeichnung „nicht komedogen“ auf der Verpackung: Solche Produkte enthalten keine Inhaltsstoffe, die Poren verstopfen könnten.
Eine gute Befeuchtung normalisiert nach und nach die Talgproduktion, aber Produkte mit mattierenden Inhaltsstoffen, die überschüssigen Talg absorbieren, können die Produktion noch weiter reduzieren.
Einige allgemeine Pflegetipps:
- vor der Reinigung Hände waschen,
- nach dem Waschen keine Stoffhandtücher verwenden – darauf sammeln sich Bakterien, besser Einweg-Papiertücher nutzen,
- tagsüber das Gesicht möglichst nicht mit den Händen berühren,
- Kissenbezüge häufiger wechseln,
- die Oberfläche des Telefons mit antibakteriellen Tüchern desinfizieren.
Entzündungen sind bei fettiger Haut häufig. Zur Bekämpfung eignen sich Produkte zur punktuellen Anwendung. Spezielle Gele oder Lotionen, die gezielt auf Problemstellen aufgetragen werden, töten Bakterien ab und helfen, Schübe schneller zu überwinden.
Als zusätzliche Pflege eignen sich Masken auf Tonerdebasis. Tonerde ist ein hervorragendes natürliches Absorptionsmittel, das überschüssiges Hautfett regelrecht aufsaugt. Eine solche Maske reinigt die Poren und verleiht ein Frischegefühl.
Trockene Haut
Menschen mit trockener Haut verspüren oft tagsüber ein Spannungsgefühl, leiden unter Schuppung bestimmter Partien und einem fahlen Teint. Dieser Hauttyp hat selten erweiterte Poren oder Entzündungen.
Das Hauptbedürfnis trockener Haut ist nicht Feuchtigkeit, sondern Nährstoffzufuhr. Der Feuchtigkeitsgehalt kann ähnlich wie bei fettiger Haut sein, aber der schützende Lipidfilm muss regeneriert werden. Ursache ist eine unzureichende Talgproduktion, weshalb trockene Haut deutlich dünner und weniger elastisch ist als fettige Haut. In die Pflege sollten daher Produkte mit Lipiden und Ölen integriert werden.
Zur Reinigung eignen sich cremige Schäume und Mousses. Zum Abschminken sind Reinigungsöle, -balsame oder spezielle Milch ideal. Mizellenwasser kann ebenfalls verwendet werden, jedoch mit anschließendem Abwaschen, da die darin enthaltenen Tenside die empfindliche Schutzbarriere der Haut angreifen können.
Als täglicher Toner sollten Produkte ohne Alkohol gewählt werden. Um Spannungsgefühle tagsüber zu lindern, helfen feuchtigkeitsspendende Sprays oder Thermalwasser mit geringem Salzgehalt.
Die Basis der Pflege sollte mehrstufig sein, um sowohl Feuchtigkeit als auch Nährstoffe zuzuführen.
Als erster Schritt eignet sich ein Produkt mit leichter, schnell einziehender Textur, z. B. ein Toner oder Serum. Bewährt haben sich feuchtigkeitsspendende Produkte mit niedermolekularer Hyaluronsäure.
Der zweite Schritt kann eine Creme oder ein Öl sein – je nach Vorliebe. Eine gute Creme für trockene Haut enthält ebenso viele Nährstoffe wie ein Öl. Wenn Sie ölige Texturen bevorzugen, sollten dies spezielle kosmetische Öle und keine Speiseöle sein.
Einige allgemeine Pflegetipps:
- Tagsüber feuchtigkeitsspendende Sprays verwenden, besonders bei trockener Luft.
- Reichhaltige Pflegeprodukte lassen sich besser verteilen, wenn sie auf feuchte Haut aufgetragen werden.
- Als SOS-Pflege eignen sich über Nacht einziehende Masken
In einer Pflege, die Öle oder andere nährende Produkte enthält, ist ein gründliches Peeling abgestorbener Hautzellen wichtig. Andernfalls kann das Produkt nicht vollständig einziehen, bleibt auf der Hautoberfläche und verstopft die Poren.
Daher sollte ein- bis zweimal pro Woche ein Peeling zu Hause durchgeführt werden. Dies können Produkte mit Säuren, Peeling-Gels oder sanfte Peeling sein – Hauptsache, das Peeling ist so schonend wie möglich.
Menschen mit trockener Haut leiden häufiger an atopischer Dermatitis. Dieser Zustand erfordert ärztlichen Rat und spezielle Pflege. Wenn Sie starke Rötungen, Schuppungen oder Reizungen bemerken, wenden Sie sich an einen Dermatologen.
Mischhaut
Mischhaut ist der am weitesten verbreitete Hauttyp. Ihre Hauptcharakteristik ist die ungleichmäßige Talgproduktion in verschiedenen Gesichtspartien. Viele verwechseln sie fälschlicherweise mit fettiger Haut. Ein Überschuss an Talg tritt in der sogenannten T-Zone (Stirn-, Nasen- und Kinnbereich) auf, während die Haut an den Wangen normal oder sogar trocken sein kann.
Für die Pflege werden unterschiedliche Produkte benötigt, um alle Hautbedürfnisse zu erfüllen.
Für die Reinigung kann ein universelles Produkt verwendet werden, in den weiteren Pflegeschritten ist jedoch ein kombinierter Ansatz erforderlich.
Einige allgemeine Pflegetipps:
Auf glänzenden Hautpartien leichte Cremes verwenden, auf trockenen Partien reichhaltige Cremes.
Als universelle Produkte sollten solche mit beruhigenden Inhaltsstoffen gewählt werden: Sie lindern Reizungen auf trockenen Zonen und beruhigen Entzündungen in fettigen Bereichen.
Für Sie ist Multi-Masking ideal. Sie können gleichzeitig eine reinigende und eine nährende Maske anwenden, indem Sie jede auf die entsprechende Zone auftragen. Als Maske für das ganze Gesicht eignen sich feuchtigkeitsspendende oder peelende Masken – darüber freuen sich beide Hauttypen.
Normale Haut
Menschen mit normaler Haut haben keine Probleme mit übermäßiger Fettigkeit oder Trockenheit. Menschen mit diesem Hauttyp haben im Allgemeinen am häufigsten eine gesunde Haut. Ihre Haut kann vorübergehend fettiger oder trockener werden, bedingt durch äußere Faktoren, kehrt aber schnell in den Ausgangszustand zurück. Normale Haut neigt weder zu starkem Glanz, Akne oder Schuppung noch zu Trockenheit im Laufe des Tages. Meistens handelt es sich dabei um Kinderhaut vor der Pubertät; bei Erwachsenen ist sie selten.
Die Pflege normaler Haut besteht darin, ihren guten Zustand zu erhalten. Spezielle Produkte sind nicht erforderlich, es genügt, Reinigungs-, Tonisierungs- und Feuchtigkeitsprodukte zu wählen, die weder austrocknen noch übermäßig nähren.
Empfindliche Haut
Empfindliche Haut fällt aus der Klassifikation heraus, da diese Eigenschaft bei jedem Hauttyp auftreten kann. Sie ist jedoch häufiger bei trockener Haut zu finden, die unter einem Mangel an schützenden Lipiden leidet und empfindlicher auf äußere Faktoren sowie aggressive Pflegeprodukte reagiert.
Wie Sie Ihren Hauttyp bestimmen
Um die richtige Pflege zu wählen, muss man seinen Hauttyp bestimmen. Es gibt zwei einfache Methoden, dies zu Hause festzustellen:
Visuelle Methode
- Reinigen Sie Ihr Gesicht gründlich mit einem milden Reinigungsprodukt und tupfen Sie es mit einem Papiertuch trocken. Tragen Sie keine zusätzlichen Pflegeprodukte, Toner oder Thermalwasser auf.
- Untersuchen Sie nach einer Stunde Wangen, Kinn, Nase und Stirn auf Glanz.
- Nach weiteren 30–60 Minuten beurteilen Sie, ob sich Ihre Haut trocken anfühlt. Dies kann sich als Spannungsgefühl bis hin zu unangenehmen oder schmerzhaften Empfindungen im Nasen-, Wangen- und Lippenbereich äußern.
Wenn sich Ihre Haut ein paar Stunden nach der Reinigung gespannt anfühlt, haben Sie wahrscheinlich trockene Haut. Wenn auf Nase und Stirn Glanz sichtbar ist, handelt es sich vermutlich um Mischhaut. Tritt der Glanz in der T-Zone bereits innerhalb der ersten Stunde auf und zusätzlich auf den Wangen, dann haben Sie fettige Haut. Wenn Ihre Haut sich wohlfühlt, nicht glänzt und kein Spannungsgefühl aufweist, handelt es sich um normale Haut.
Bestimmung mit Blotting-Papier
- Reinigen Sie Ihr Gesicht und tragen Sie keine Pflege auf.
- Nach ein paar Stunden nehmen Sie vier mattierende Papiertücher und tupfen damit mehrmals Stirn, Nase, Kinn und Wangen ab. Prüfen Sie, wie viel Talg das Papier aufgenommen hat.
Wenn sich auf den Tüchern kaum Flecken befinden, haben Sie wahrscheinlich trockene Haut. Wenn die Tücher aus der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) genügend Talg aufgenommen haben, das Tuch von den Wangen jedoch fast fleckenfrei ist, handelt es sich um Mischhaut. Bei normaler Haut können in der T-Zone schwache Flecken auftreten. Wenn alle Tücher stark mit Talg durchtränkt sind, spricht dies für fettige Haut.
Trockene Haut zeichnet sich somit durch eine geringe Talgproduktion und ein deutliches Unbehagen ohne Pflegeprodukte aus.
Für fettige Haut ist hingegen eine starke Talgproduktion mit Glanz im gesamten Gesicht typisch.
Mischhaut vereint verschiedene Hauttypen auf unterschiedlichen Partien.
Normale Haut weist weder auffällig glänzende noch trockene Partien auf, ihr Talggehalt ist moderat.
Fazit
Das Wissen um den eigenen Hauttyp ist der Schlüssel zu einer richtigen und effektiven Pflege. Wenn Sie die Besonderheiten Ihrer Haut kennen, können Sie Produkte auswählen, die ihre Gesundheit und Schönheit unterstützen, Probleme vorbeugen und die Jugendlichkeit verlängern. Eine Pflege, die dem Hauttyp entspricht, hilft, Komfort, Frische und Ausstrahlung in jedem Alter zu bewahren.


